Dass das Wirtschaftswachstum gefördert werden muss und neue Steuern den Wirtschaftsstandort Österreich massiv gefährden können, dürften unsere Politiker im Wahlkampftaumel – und es ist immer irgendwo Wahlkampf - verdrängen.
Was Österreich, seine Wirtschaft und Bevölkerung braucht,
sind Steuerentlastungen, keine weiteren Steuererhöhungen! Wir sind bereits
eines der am höchsten besteuernden Länder in Europa! Weitere Steuererhöhungen
würden zu Abwanderungen von Unternehmen und Industrie führen und somit
Arbeitsplätze verloren gehen.
Gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation ist es
besonders wichtig, dass Österreich wettbewerbsfähig bleibt. Denn nur ein
gesicherter Wirtschaftsstandort bringt gesicherte Arbeitsplätze und somit
unseren Wohlstand. Damit unsere Industrie und unsere Unternehmen international
wettbewerbsfähig bleiben, brauchen wir eine Senkung der Abgabenquote und einen
effizienteren Umgang mit den Staatsausgaben.
Zukunftsorientierte und nachhaltige Reformen wären der
richtige Weg, um nicht nur das Heute sondern auch das Morgen abzusichern!
Mir scheint, als ob leider oft vergessen wird, wer der
Wirtschaftsmotor in diesem Lande ist. Nicht nur die kürzlich veröffentlichte
Steuerbilanz des Finanzministeriums zeigt deutlich, dass die Industrie in Österreich
der Wirtschaftsmotor in diesem Land schlechthin ist. So sind allein deren
Steuereinnahmen im ersten Halbjahr 2012 um 4,7 Prozent auf 33,4 Milliadren Euro
gestiegen. Mit dem effektiven Köst-Satz von 22,4 Prozent liegt Österreich
deutlich über dem EU-27-Durchschnitt, Tendenz steigend. Auch die steigenden
Steuereinnahmen in Österreich sind hauptsächlich auf die Betriebe zurück zu
führen.
Besonders interessant ist der Anstieg bei der Lohnsteuer und der
KöSt. Den Anstieg bei der Lohnsteuer haben wir vor allem den exportierenden
Unternehmen in Österreich – und dabei handelt es sich vornehmlich um
Industrieunternehmen – zu verdanken. Diese Unternehmen zahlen im Schnitt um 23
Prozent höhere Löhne und weisen eine um 72 Prozent höhere
Investitionsintensität auf, als nicht-exportierende Unternehmen. Diese
„Exportprämie“, kommt nicht nur den Unternehmen, sondern auch den
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zugute. Der erneute Anstieg der KöSt-Einnahmen
um mehr als 19 Prozent sowie die höheren Lohnabschlüsse unterstreichen
eindrucksvoll, dass die Unternehmen einen überproportionalen Beitrag zum
Steueraufkommen leisten.
Diese Zahlen zeigen aber auch einmal mehr: Wir haben in Österreich
kein Einnahmen- sondern ein Ausgabenproblem. Der Ruf nach neuen Steuern ist
daher unangebracht.
Können wir es uns wirklich leisten, auf die hohen
Staatseinnahmen der Industrie zu verzichten? Wenn wir nicht bereit sind,
nachhaltige Reformen anzugehen und in die Zukunft Österreichs zu investieren –
vor allem in den Bereichen Bildung, Forschung, Entwicklung und Infrastruktur –
dann sehe ich die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie gefährdet.
Und nur eine erfolgreiche Industrie ist ein Garant für unseren Wohlstand!
Daher ist es wichtig, die Betriebe dieses Landes zu
entlasten und zu unterstützen. Keine neuen Belastungen für Wirtschaft und
Bürger, sondern effiziente Reformen, die eine Senkung der Abgabenquote
ermöglichen und somit der Fortbestand des Wirtschaftsstandortes Österreich
sichern, sind gefragt!
Der Staat muss wieder zukunftsfit gemacht werden, damit ein
wachstumsfreundliches und Industriefreundliches Investitionsklima heranreifen
kann.
Ihr Bernd Zauner
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