Mittwoch, 19. Dezember 2012

Schritt für Schritt – Eine Annäherung an ein effizientes und nachhaltig finanzierbares Gesundheitssystem


Die Mühlen mahlen langsam, wenn es in Österreich darum geht Systeme, effizient und nachhaltig umzugestalten. Das gilt auch für das Gesundheitssystem. Nach fast zweijährigen Verhandlungen von Bund, Ländern und Sozialversicherung hat man sich auf eine 15a-Vereinbarung zu einem gemeinsamen Zielsteuerungssystem-Gesundheit geeinigt - ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Effizienz in der Gesundheitsversorgung! Grundlage ist ein Ausgabendämpfungspfad, durch den eine kumulierte Kostendämpfung von 3,4 Milliarden Euro bis 2016 realisiert werden soll.

Das ist bereits ein erster Schritt in die richtige Richtung, denn derzeit leisten wir uns eines der teuersten Gesundheitssysteme der OECD-Staaten mit hohem Effizienzpotential!

Das Österreichische Gesundheitssystem bietet der Bevölkerung Zugang zu qualitativ hochwertigen Leistungen und sichert eine flächendeckende Versorgung. Damit wir die bestmögliche medizinische Versorgung auch weiterhin für die gesamte Bevölkerung sicherstellen können, bedarf es jetzt grundlegender und zukunftssichernder Reformen des Gesundheitssystems!

Um ein Umsetzung der bisher beschlossenen Reformmaßnahmen auch zu gewährleisten, braucht es zu allererst eine klare Zuordnung der jeweiligen Finanzierungsverantwortung und verbindliche Sanktionsmechanismen! Dann wird es auch schon höchste Zeit sich den weiteren reformbedürftigen Faktoren des Gesundheitssystems anzunehmen. Denn das Gesundheitssystem krankt leider noch an vielen Ecken und Kanten!

Hohe Kostenverursacher sind die zersplitterten Kompetenzen im Gesundheitswesen und die leider häufigen und unnötigen Doppelgleisigkeiten. Besonders im Hinblick auf die drohenden Kostensteigerungen durch die demografischen Veränderungen müssen wir rasch gegensteuern, sonst werden die Kosten vollends aus dem Ruder laufen!

Effizienzsteigerung ist in vielen Bereichen des Gesundheitssystems möglich und dringend notwendig! Derzeit leisten wir uns in Österreich quasi „zwei Gesundheitssysteme“ nebeneinander. Durch die strikte Trennung zwischen stationärem und niedergelassenem Bereich, die durch mangelnde gemeinsame Planung, Finanzierung und Steuerung sowie aufwändige Parallelstrukturen gekennzeichnet ist. Die strikte Kompetenztrennung und die Pauschalabgeltung der Krankenversicherungsträger für spitalsambulante Leistungen bewirken falsche Anreize, mitunter Leistungsverschiebungen aus dem niedergelassenen Bereich in die Spitäler. Unnötige Mehrkosten sind die Folge!

Viele Behandlungen, die ambulant in gleicher Qualität, aber kostengünstiger vorgenommen werden könnten, werden stationär durchgeführt. Das liegt unteranderem an den Rahmenbedingungen die für den niedergelassenen Bereich gelten aber nicht mit dem stationären Bereich abgestimmt werden. Es fehlen z.B. adäquate Öffnungszeiten an Wochenenden und Feiertagen im niedergelassenen Bereich, die PatientInnen ins Spital ausweichen lässt. Die Parallelstrukturen müssen überarbeitet werden und die Leistungen auf der richtigen Versorgungsebene erbracht werden!

In den meisten Spitälern werden zu viele Behandlungen angeboten, die sich sowohl in ökonomischer, aber auch in qualitativer Hinsicht nachteilig auswirkt. Die empfohlenen Mindestfallzahlen werden in vielen Fällen nicht erreicht somit entstehen hohe Kosten pro Behandlung. Es muss eine Abstimmung zwischen den einzelnen Spitälern betreffend der angebotenen Behandlungen geben. Spezialisierte Standorte für bestimme Operationen wären hier eine effiziente Lösung!

A
n dieser Stelle möchte ich aber auch darauf hinweisen, dass nicht nur in den Spitälern Einsparungspotential vorhanden ist sondern auch die Verwaltung der GKK  eingeschrenkt werden
könnte!

Ein weiteres Problem für die Krankenhäuser ist die gesetzlich sehr detailliert vorgeschriebene Krankenhausorganisation, die den Krankenhäuser wenig Spielraum bietet wenn es darum geht, auf spezifische, sachliche oder räumliche Gegebenheiten eingehen zu können. Um hier ein effizienteres Krankenanstaltenwesen zu ermöglichen, dürfen die Vorgaben, wie zu Personal, Organisation oder Infrastruktur, die Krankenhäuser nicht übermäßig einschränken! Hinzu kommt, dass diese Vorgaben in den Bundesländern oft unterschiedlich geregelt sind – ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur Effizienzsteigerung!

Ein bundesweit einheitliches Krankenanstaltengesetz könnte die Rahmenbedingungen für eine effiziente und treffsichere Steuerung des Gesundheitssystems optimieren!

Um Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen, sollte die Finanzierung des laufenden Betriebs der Krankenanstalten einschließlich Investitionen ausschließlich über ein einheitliches Abrechnungssystem (z.B. das LKF-System) erfolgen.

Damit PatientInnen in Zukunft auf der richtigen Versorgungsebene behandelt werden, muss die Position des Hausarztes/der Hausärztin als zentrale Rolle für die Gesundheit der PatentInnen gestärkt werden. So können Überweisungen an andere Ebenen (z.B. Fachärzte) in einem sinnvollen Ausmaß gehalten werden.

Abschließend möchte ich noch einen weiteren problematischen Faktor für unser Gesundheitssystem aufführen - wir selber. Die österreichische Bevölkerung weist trotz überdurchschnittlichem Ressourceneinsatz eine unterdurchschnittliche Gesundheitserwartung auf. Dies ist nicht alleine auf Effizienzmängel im System zurückzuführen sondern auch auf einen nachlässigen Umgang mit der eigenen Gesundheit und einem der Gesundheit nicht förderlichen Lebensstil. Unser Gesundheitssystem ist zu kurativ und zu wenig präventiv orientiert. Darüber hinaus fehlt es an Anreizen, die die Versicherten zu einem gesünderen Lebensstil animieren. Durch Prävention könnte die Krankenstandshäufigkeit (durch Krankheit und Unfall) reduziert werde. Das würde auch gleich einen signifikanten volkswirtschaftlichen Mehrwert bringen: 2008 betrugen die Wertschöpfungsverluste infolge von Krankenständen 4,8 Milliarden!

Sie sehen, es gibt viele Bereiche und Faktoren des Gesundheitssystems die unbedingt reformiert gehören! Es kann nicht sein, dass wir durch ineffiziente Strukturen und Angebote das Gesundheitssystem weiter belasten! Im Interesse unserer Zukunft sollten wir die notwendigen Reformen zügig durchführen! Wenn wir nicht rasch Maßnahmen setzen, sehe ich den Zugang zu qualitativ hochwertigen Leistungen und einer gesicherten, flächendeckenden Versorgung gefährdet. Meine Appell an Bund, Ländern und Sozialversicherung, investieren wir nicht weiter in ein krankes System sondern gehen wir die Reformen an und schaffen ein effizientes, nachhaltiges und finanzierbares Gesundheitssystem!

Ihre Doris Bock

Freitag, 14. Dezember 2012

Kurzarbeit- endlich die ersten Verbesserungsschritte 

In Zeiten großer konjunktureller Herausforderungen müssen gezielte Maßnahmen getroffen werden, damit Unternehmen konjunkturelle Einbrüche bewältigen und Arbeitsplätze erhalten werden können!
 

Daher war es auch höchste Zeit, die nun von der Bundesregierung angekündigten Verbesserungsschritte im Bereich der Kurzarbeit, anzugehen. Diese Maßnahmen können jedoch nur als Anfang gesehen werden! Denn zur Optimierung des Kurzarbeits-Instrumentariums sind noch viele weitere Schritte notwendig!
 

2009 wurde das Kurzarbeits-Instrumentarium befristet umgesetzt. Auch wenn dies ein wichtiger Schritt in der Finanz- und Wirtschaftskrise war, darf nicht vergessen werden, dass die Umsetzung für die Unternehmen auch mit sehr hohen Kosten verbunden war. Daher ist eine rechtzeitige Attraktivierung der Rahmenbedingungen für die Kurzarbeit dringend erforderlich!
 

In Österreich hat auch die zwingend verlangte Sozialpartnervereinbarung  für die Betriebe zu spürbare Zusatzbelastungen geführt! Bei unserem Nachbarn Deutschland ist dies für Betriebe nicht gesetzlich vorgeschrieben. Daher konnte die Kurzarbeit dort auch fünfmal häufiger in Anspruch genommen werden und hat in Deutschland somit auch stärker zur Beschäftigungssicherung beigetragen! Dieses Beispiel zeigt ganz deutlich, dass eine betriebsfreundliche Umsetzung des Kurzarbeits-Instrumentariums nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe stützt, sondern auch ein wesentliches Instrument zur Beschäftigungssicherung ist! Diese Unterstützung, im Sinne der Unternehmen und der ArbeitnehmerInnen, wünsche ich mir auch für Österreich!
 

Wir brauchen in Österreich ein Umdenken! Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es dringend notwendig, stärker auf individuelle Herausforderungen der Unternehmen einzugehen!
 

Die nun beschlossenen Maßnahmen, wie die geplante Abdeckung des erhöhten Dienstgeberaufwandes für die Sozialversicherung bei der Kurzarbeit ab dem 5. statt - wie bisher - ab dem 7. Monat, ist bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Auch die Übernahme des erhöhten Sozialversicherungsaufwandes ab dem 1. Monat bei der Kurzarbeit mit Qualifizierungsmaßnahmen sowie die Wechselmöglichkeit von Kurzarbeit zu Kurzarbeit mit Qualifizierung sehe ich als positive Signale. Jedoch sind sie noch lange kein Grund zu Jubeln! Es bedarf noch vieler Verbesserungen bis das Kurzarbeits-Instrumentarium eine Qualität erreicht hat, auf die wir in Österreich längerfristig bauen können!
 

Kurzarbeit muss attraktiver werden! Wir brauchen weitere Optimierungsmaßnahmen! Weshalb diese bisher noch nicht möglich waren, kann ich, gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation, nicht nachvollziehen! Wie das Beispiel Deutschland zeigt, ergibt sich durch eine sinnvolle Implementierung des Kurzarbeits-Instrumentariums eine Win-Win-Situation. Für die Betriebe, die ArbeitnehmerInnen, für den Wirtschaftsstandort und für Österreich.
 

Bleiben wir im Gespräch, damit auch in Österreich die Kurzarbeit über kurz oder lang zu einem unterstützenden Instrumentarium wird!
 

Ihr Bernd Zauner

Dienstag, 27. November 2012

Umfassende Reformen zum Steuer- und Abgabensystem braucht das Land


Ich bin mir sicher, wir sind uns alle einig, wenn es darum geht, dass wir in Österreich mehr Wachstum und damit mehr Arbeitsplätze  schaffen müssen. Über das „wie“  ist sich die Politik jedoch seit längerem unschlüssig. Eine Verzögerung, die wir uns nicht leisten können. 

Wir müssen rasch Maßnahmen setzen, die zielführend sind. Daher hat die Industriellenvereinigung gemeinsam mit Unternehmern eine umfassende Reform zum Steuer- und Abgabensystem vorgelegt. In dem ausgewogenen Konzept werden konkrete Wege vorgestellt, damit mehr Arbeitsplätze und Wachstum geschaffen werden und den Menschen mehr Geld von ihrem Einkommen bleibt. Ein faires, transparentes und einfaches neues Steuersystem!

Der Faktor Arbeit muss dringend entlastet werden! Die vorgelegt Reform beinhaltet eine Senkung der derzeit sehr hohen Abgabenquote von 41,9 Prozent auf 38 Prozent des BIP. Diese Maßnahme würde den Faktor Arbeit nachhaltig entlasten und geht einher mit substanziellen ausgabenseitigen Strukturreformen.

Status Quo

Die Industrie schlägt ein neues Stufenmodell mit fünf Stufen vor. Nicht notwendige Ausnahmen, Absetzbeträge und Steuerbegünstigungen sollen gestrichen und der Tarifsteuersatz an den effektiven Grenzsteuersatz herangeführt werden. Auch die „Sechstelbegünstigung" soll aufkommensneutral in den neuen Tarif integriert werden. 

Die Steuerpflicht soll früher einsetzen, ähnlich wie im Rest Europas: Im Rahmen des Gesamtpakets soll die Steuerbemessungsgrundlage von derzeit 11.000 Euro auf rund 9.280 Euro gesenkt werden. Somit leisten in Folge mehr Menschen einen Beitrag zum öffentlichen Haushalt, jedoch mit wesentlich niedrigerem Einstiegssteuersatz von zehn Prozent. 

Der effektive Steuersatz steigt in Stufen von zehn auf 20, 30, 40 Prozent bis 43,75 Prozent an. Bis 2016 soll aber der effektive Steuersatz für Einkommen ab 196.000 Euro brutto weiter 50 Prozent betragen. Die Tarifstufen werden angepasst.



Mit dem Lohnsteuertarif NEU kann so eine Entlastung von rund 8,4 Milliarden Euro geschaffen werden! Es kommt zu einer breiten  Entlastung der Steuerpflichtigen! 

Wesentliche Hebel aus Sicht der Industrie sind hier die Senkung des Unfallversicherungsbeitrages sowie eine Senkung des Beitrages zum Familienlastenausgleichsfonds (FLAF).  Weiteres Potential bestehe unter anderem zur Senkung des Krankenversicherungs- und Arbeitslosenversicherungsbeitrages, des Wohnbauförderungsbeitrages und der Reduktion der Kommunalsteuer. 

Mit einer Streichung von Ausnahmen und Steuerbegünstigungen in der Einkommen- und Umsatzsteuer sowie einer Gebührenreform können wir das komplizierte Steuersystem vereinfachen und entlasten.  



Damit das Budgetdefizit nicht weiter steigt, müssen die Maßnahmen mit Strukturreformen in der Größenordnung von 4 Prozent-Punkten des BIP einhergehen. Potenzial sehen wir in den Bereichen Pensionen, Gesundheit, Verwaltung und im Bereich Förderungen und Subventionen.

Die Strukturreformen sind ein essentieller Punkt der Reform - sie ermöglichen eine substanzielle Entlastung des Faktors Arbeit und sie generieren positive Wachstumseffekte - wie die Analyse des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria zeigt.



Die Einführung einer Vermögensteuer halte ich nach wie vor für eine Gefährdung der heimischen Wirtschaft! Sie würde Kapital aus Unternehmen entziehen und die Eigenkapitalstruktur schwächen. Sie hemmt damit Investitionen und vernichten Arbeitsplätze. Ganz zu schweigen von dem enormen administrativen Aufwand, den die Vermögenssteuern verursachen würden!

Die Ausgewogenheit des Steuerkonzeptes ist der IV ein zentrales Anliegen und Kernpunkt der Überlegungen.  Mit dem neuen Konzept würde  Beschäftigung und Wachstum generiert, niedrige und mittlere Einkommen im neuen Lohnsteuertarif entlastet  und niedrige Einkommen in ihren Konsumausgaben durch die vorgeschlagene Senkung des Steuersatzes auf Lebensmittel um fünf Prozent entlastet.  Aber auch höhere Einkommen profitieren - genauso wie die unteren Dezile - von den niedrigeren Eingangssteuersätzen und von der Senkung der Arbeitszusatzkosten würden kleine, mittlere und höhere Einkommen profieren.  Ein rundum faires, ausgewogenes und transparentes Konzept! 

Mit dem  vorliegenden Steuerkonzept soll der sozialen Zusammenhalt gestärkt und Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Wachstum gefördert werden. Denn, ich kann es gar nicht oft genug wiederholen, wir brauchen weniger, statt mehr Steuern!  Wir brauchen ein einfaches, effizientes und faires Steuersystem und müssen Strukturreformen dort umsetzen, wo es notwendig ist! Nur so können wir den Wirtschaftsstandort Österreich stärken und wettbewerbsfähig bleiben! Nun bleibt es abzuwarten ob die Politik den Mut besitzt, eine zukunftsorientierte und notwendige Reform endlich anzugehen. Ich wünsche es uns allen!

Ihr Manfred Gerger

Dienstag, 6. November 2012

Kein Konjunkturaufschwung in Sicht 

Wir müssen uns warm anziehen, denn auf uns kommt ein kalter Gegenwind zu! Und ich rede nicht vom Wetter sondern von der Konjunktur in Österreich.

Gab das erste Quartal 2012 noch Grund zur Zuversicht, so hat sich die Dynamik der folgenden Quartale erheblich vermindert. Es sind Nachrichten die große Sorgen bereiten! Die Industriekonjunktur stagniert derzeit.

Eine Besserung der Lage ist aus heutiger Sicht nicht vor dem zweiten Quartal 2013 zu erwarten. Das sind die zentralen Ergebnisse des aktuellen Konjunkturbarometers der Industriellenvereinigung aus dem dritten Quartal 2012.

Es sind schwierige Zeiten! Die Eurozone ist erneut von einer Rezession betroffen. Bislang hat Österreich nur die überdurchschnittlich starke Verflechtung der heimischen Industrie mit der deutschen sowie der mittel- und osteuropäischen Wirtschaft vor einem Abgleiten in die Rezession bewahrt hat. Wir erleben dennoch die weitere Abkühlung der heimischen Industriekonjunktur, die österreichische Wirtschaft hat schon im Vorjahr das Vor-Krisen-Hoch aus dem Jahr 2008 übertroffen!

Dies gilt für die Ausbringungsleistung ebenso wie für die Exporte, für die Bruttoverdienste von Arbeitern und Angestellten ebenso wie für die Beschäftigung!

Der Wert des IV-Konjunkturbarometers (welches als Mittelwert aus den Beurteilungen der gegenwärtigen Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs Monaten bestimmt wird), reflektiert die Abschwächung und fällt von +17 Punkten im zweiten auf nur noch +2 Punkte im dritten Quartal 2012 zurück!

Nur noch 35 Prozent der Unternehmen berichten von einem guten Geschäftsverlauf. 11 Prozent der Unternehmen sind mit einem dezidiert schlechten Geschäftsgang konfrontiert. Die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage in der Industrie ist mit +24 Punkten auf den niedrigsten Stand seit 10 Quartalen gefallen! 

Die konjunkturelle Schwäche wirkt sich nun auch erheblich auf die Einstellungsneigung aus. Lediglich noch jedes 14. Unternehmen beabsichtigt, seinen Beschäftigtenstand zu erhöhen. Wohingegen  jedes dritte Unternehmen diesen zu verringern plant. 

Was unsere Unternehmen in der schwierigen Zeit brauchen, ist Unterstützung! Es ist höchste Zeit für, von uns bereits seit langem geforderte, notwendige Maßnehmen: Um einem Abbau an Arbeitskräften entgegen zu wirken, brauchen wir dringend Schritte Richtung Arbeitszeitflexibilisierung! Und es kann sich nur um eine weltfremde Wahrnehmung der Politik im Hinblick auf die Situation unserer Unternehmen handeln, wenn trotz drohender Rezession ernsthaft über weitere Steuererhöhungen, und somit zusätzliche massive Belastungen für unsere Unternehmen diskutiert wird! 

Der Zusammenhang von Konjunktur und Wohlstand (steigende Konjunktur=steigender Wohlstand und sinkende Konjunktur=sinkender Wohlstand), sollte eigentlich Jedem bewusst sein!

Mir scheint, dass der Ernst der Lage von vielen Politikern unterschätzt wird! Wir brauchen JETZT entlastende Maßnahmen für die österreichischen Wirtschaftsmotoren, denn laut IV-Chefökonom Helmenstein ist der untere Wendepunkt bei der Konjunktur noch nicht erreicht! Somit wird 2013 ein herausforderndes Jahr für unsere Industrie! 

Ihr Manfred Gerger

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Wie schön könnte man Unterricht gestalten!!
Pannotechnikus – Kinder an die Technik!

Die Welt entdecken – dieses Bedürfnis ist jedem Kind in die Wiege gelegt! Das Interesse am Erforschen und Experimentieren müssen wir unseren Kindern ein Leben lang erhalten! Denn durch Forschen entsteht Innovation, und Innovation bedeutet Zukunft!

Unter dem Motto „Kinder an die Technik“ wurde am 11. Oktober 2012 der erste Pannotechnikus Wettbewerb der IV-Burgenland  in Steinbrunn durchführt.

Über 60 Schülerinnen und Schüler aus 14 Volksschulen, von Litzelsdorf bis Breitenbrunn, stellten beim ersten Pannotechnikus ihre Experimentierfreudigkeit unter Beweis! Sieger wurde das Team der Volksschule Pöttsching, vor den Volksschulen Mörbisch und Leithaprodersdorf.
Die Gewinner des Pannotechnikus
Die Stationen hat die IV Burgenland gemeinsam mit DI Bernhard Weingartner entworfen, der diese auch mit seinem Physikmobil betreut hat. DI Weingartner war 2009 Gewinner des internationalen Wettbewerbs für Wissenschaftskommunikation. Weingartner ist Forschungsassistent an der Technischen Universität Wien (TU Wien) und hat sich zum Ziel gesetzt, komplizierte Zusammenhänge einfach und spielerisch an das Kind zu bringen. Auch die Schüler und Schülerinnen der HTL Eisenstadt konnten beim Pannotechnikus ihr Wissen und ihre Freude an der Technik den Volksschülern weitergeben. Sie betreuten die einzelnen Stationen. 

DI Bernhard Weingartner
Schüler und Schülerinnen der HTL Eisenstadt

Beim Pannotechnikus geht es darum den Kindern viel Spannung, Spaß und Spiel zu bieten. Die Kinder lernen viele Grundlagen aus den Gebieten Technik und Naturwissenschaften und das spielerisch und somit nachhaltig. 

Die große Freude die die Kinder im Umgang mit Technik und Naturwissenschaften zeigen, sollen ihre Lehrer und Lehrerinnen motivieren, immer wieder die KINT Boxen (Kinder lernen Naturwissenschaft und Technik) im Unterricht zu verwenden.

Die Experimentierboxen wurden vom Spectra Lehrmittelverlag entwickelt und enthalten umfangreiches Zubehör wie Unterrichtsmaterialien, Arbeitsblätter und fachliche Hintergrundinformationen. Denn  Kinder haben ein natürliches Interesse an Technik und wollen selbst herausfinden, wie etwas funktioniert!

Da die finanziellen Mittel im Schulbetrieb nicht ausreichen um Unterrichtsmaterialien flächendeckend anzuschaffen,  haben die IV-Burgenland und ihre Mitgliedsunternehmen seit 2006 über 120 KINT-Boxen zu den Themen Schwimmen, Sinken, Luft, Luftdruck, Schall und Strom an rund 60 Volksschulen des Landes verteilt. 

Neugierde und Entdeckergeist sind Kindern von Natur aus gegeben! Es liegt an uns allen, diese Wissbegierde, gerade in den Bereichen Technik und Naturwissenschaften, zu fördern und zu erhalten! Und gerade in der Technik und den Naturwissenschaften besteht die Möglichkeit den Unterricht für alle Altersklassen praxisnah und spannend zu gestalten!

Wir müssen diese Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik erhalten, denn nur dann erhöht sich die Chance, dass unsere Unternehmen später die dringend gebrauchten Techniker auch bekommen!

Für unsere Industrie im Burgenland stellt der Nachwuchsmangel in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen in einigen Branchen ein ernsthaftes Problem dar. Je früher wir daher die Schülerinnen und Schüler für diese Bereiche begeistern können, desto besser sind die Chancen, dass sie sich später auch tatsächlich für einen technisch-naturwissenschaftlichen Beruf interessieren und entscheiden.

Ihre Ingrid Puschautz-Meidl


Für alle Experimente gut gerüstet


Der „Tauchende Trinkhalm“, bei dem mit Hilfe des Wasserdrucks ein Trinkhalm in der Flasche bewegt wird.

Der heiße Draht


Dr. Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin IV-Burgenland und Mag. Dr. Gerhard Resch, Amtsführender Präsident Landesschulrat Burgenland sind beindruckt vom Können der Pannotechnik-Kids!


Spannung und Spaß am Experimentieren standen im Vordergrund.


Hier wird nachhaltiges Wissen vermittelt!


So macht das Lernen Spaß!


Eine feurige Mischung - Badeschaum und Methangas.


Mit Papierfliegern die Grundlagen der Physik erforschen.


Dr. Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin IV Burgenland und Initiatorin des Pannotechnikus und IV Burgenland- Vizepräsidentin Mag. Doris Bock