Gleiches Geld für gleiche Arbeit!
Einkommensgerechtigkeit ist für mich ein nicht nur ein
Schlagwort, sondern eine Selbstverständlichkeit! Denn für die gleiche Arbeit
auch den gleichen Lohn zu bekommen, halte ich für ein Grundrecht sowohl für
Frauen als auch für Männer!
Leider verdienen Frauen aber tatsächlich da und dort weniger
als Männer! Woran liegt das, wo wir doch Kollektivverträge haben, welche das
Einkommen der Mitarbeiter in den jeweiligen Branchen geschlechtergleich regeln?
Woran liegt es, wenn doch Beamte angeblich geschlechtergleich vorrücken??
Chancengleichheit setzt für mich schon sehr früh an. Bei der
Berufswahl entscheiden sich viele Mädchen und Frauen für „klassische
Frauenberufe“, die meist zu den schlechter bezahlten Branchen gehören. Hier
müssen wir mehr Mädchen für die Ausbildung oder das Studium technischer Berufe
gewinnen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf. Denn nur wenn es genügend Kinderbetreuungsplätze und ein flexibles
Betreuungsangebot gibt, haben Frauen auch die Möglichkeit Vollzeit zu arbeiten
und eine Karriere anzustreben. Bedenken
Sie, dass gerade bei Teilzeitkräften die Einkommensschere einen großen Spagat
macht!
Ich bin mir auch sicher, dass viele Frauen Hemmungen haben,
um ihr wohlverdientes Gehalt oder um höhere Posten zu verhandeln. Viele Frauen
haben nie gelernt, etwas zu fordern. Männer machen das mit Links! Hier sind wir
Eltern gefragt, unseren Töchtern genug Selbstbewusstsein auf den Lebensweg
mitzugeben, um auf Augenhöhe mit den Chefs auch um höhere Gehälter und
attraktive Jobs zu verhandeln.
Für mich ist eine offene Kommunikation über Einkommen im
Unternehmen ein wichtiger Schritt, um ein Bewusstsein für gerechtes Einkommen
bei Männern und Frauen zu schaffen. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir bei
Neudoerfler Office Systems für unsere Einkommenstransparenz mit dem
„Gleich=fair“ Plakette ausgezeichnet wurden. Wir setzen auf eine freiwillige
Einkommenstransparenz für mehr Chancengleichheit und Lohngerechtigkeit! Ich bin
davon überzeugt, dass freiwillige Informationsmaßnahmen zur Schließung der
Einkommensschere einen großen Effekt haben und von vielen Unternehmen
aufgegriffen werden.
Mir ist es als Geschäftsführerin wichtig, Frauen und Männern
gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu bezahlen. Das zählt zu unserer
Unternehmenskultur, in der wir auf Chancengleichheit und
Einkommensgerechtigkeit setzen. Ich bin davon überzeugt, dass es in jedem
Unternehmen möglich ist, eine solche Unternehmenskultur zu leben! Daher auch
mein Aufruf an Sie, werte Leser: Veränderung kann uns nicht vorgeschrieben
werden, wir müssen sie in unseren Unternehmen, bei uns selbst anfangen zu
leben, damit das Problem „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“ bald ein Historisches
wird!
Ihre Doris Bock