Dienstag, 23. April 2013

Mehr Freizeit – weniger Jobs!

Der ÖGB lässt derzeit mit seinen Forderungen nach mehr Urlaub und nach Verlegung von Wochenendfeiertagen auf Montag aufhorchen. Angesichts der instabilen konjunkturellen Situation in Österreich muss ich mich fragen ob sich der ÖGB der aktuellen Wirtschaftslage nicht bewusst ist? Denn gerade um dem internationalen Wettbewerb standzuhalten brauchen wir dringend eine Arbeitszeitflexibilisierung und eine Entlastung des Faktors „Arbeit“, keine neuen Belastungen und Verschlechterungen für den Wirtschaftsstandort!

Der ÖGB sorgt sich um die hohe Arbeitsbelastung der Österreicher und fordert daher mehr Freizeit und Erholungsphasen. Doch sehen wir uns die Arbeitsbelastung in Österreich mal näher an: wir haben 25 vorgeschriebene Urlaubstage pro Jahr, damit liegen wir bereits deutlich über dem EU-Schnitt, der bei 21,5 Urlaubstagen liegt.  Zu den Urlaubstagen kommen pro Jahr in Österreich noch 13 offizielle Feiertage. Auch hier liegen wir im europäischen Spitzenfeld, der Durchschnitt liegt bei 9,6 Tagen. Eine Verlängerung des Urlaubsanspruches bedeutet für unsere Betriebe eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Damit wären unsere Betriebe mit einer massiven zusätzlichen Belastung konfrontiert, die den Wirtschaftsstandort gefährdet! Und da nur ein sicherer und erfolgreicher Wirtschaftsstandort auch allen Menschen Wohlstand bringt, wären wir alle im Endeffekt die Leidtragenden einer Urlaubserhöhung und eines Wochenendfeiertagsausgleiches!
 
Die Grundidee, weniger Arbeit für den Einzelnen = mehr Arbeitsplätze für alle ist zudem absolut falsch!
 
Denn durch eine Teilreduzierung der Arbeitszeit einer Person wird das Arbeitsvolumen eben nicht auf mehrere Personen aufgeteilt! Das Beispiel Frankreich zeigt es ganz deutlich: dort hat die Einführung der 35-Stundenwoche zu einer weniger wettbewerbsfähigen Wirtschaft geführt. Damit verbunden, eine viel höhere Arbeitslosigkeit. Aufgrund der verheerenden Folgen geht man in Frankreich wieder von der 35-Stundenwoche ab.  Daher halte ich es für sehr gefährlich, über eine Erhöhung der Urlaubstage auch nur nachzudenken, denn der Wirtschaftsstandort Österreich würde  massiv geschwächt werden!
 
Um den Wirtschaftsstandort zu stärken und um den Familien ein gemeinsames langes Wochenende zu ermöglichen, schlagen wir eine Verlegung von Donnerstag-Feiertagen  auf den Freitag vor. Somit könnten Unternehmen strategische planen, was eine positive Auswirkung auf die Wertschöpfung hätte. Die Angestellten hätten dafür ein garantiertes gemeinsames langes Wochenende. Denn gerade bei den sogenannten Fenstertagen besteht nicht für jeden Angestellten die Möglichkeit, sich frei zunehmen. Darüber hinaus haben vielen Schulen an Fenstertagen geschlossen, was wiederum zu organisatorischen Problemen für viele berufstätige Eltern führt.  Die ÖGB-Forderung Wochenend-Feiertage am Montag nachzuholen kommt für uns aus wirtschaftlicher Sicht nicht in Frage, denn dadurch hätten wir wieder das Problem von weniger Arbeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Kosten. Und lassen wir all jenen,  die am Wochenende arbeiten doch den Genuss von Wochenend-Feiertagen!
 
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass Österreich, obwohl wir bei den Urlaubs- und Feiertagen zur EU-Spitze gehören, bei den durchschnittlichen Arbeitsstunden pro Jahr im europäischen Mittelfeldliegen und beim Pensionsantrittsalter rund vier Jahre unter dem OECD-Schnitt liegen. Im Gegensatz dazu führen wir mit 38 Urlaubs-und Feiertagen, gemeinsam mit Malta, im europäischen Vergleich. Von einem Ungleichgewicht im Hinblick auf Arbeitszeit und Freizeit zu Lasten der Arbeitnehmer kann also nicht die Rede sein!
 
Der Erhalt von Arbeitsplätzen sollte unser Ziel sein! Damit wir den Wohlstand und die Beschäftigung in Österreich nachhaltig und langfristig sichern und ausbauen können. Das bedeutet den Faktor Arbeit ENTLASTEN und nicht zusätzlich BELASTEN! Wir brauchen mehr Bewusstsein für die konjunkturelle Situation in Österreich und den internationalen Wettbewerb! Vielleicht können wir dann mit vereinten Kräften an konstruktiven Maßnahmen für unser aller Zukunft arbeiten, statt durch unbedachte Vorschläge Arbeitsplätze in Gefahr zu bringen!
 
Ihr Manfred Gerger

Dienstag, 9. April 2013

Steuern senken – Wirtschaftsstandort stärken – Arbeitsplätze erhalten!

Aus aktuellem Anlass - Stichwort sechs Wochen Urlaub- möchte ich ganz entschieden darauf hinweisen, dass der Faktor Arbeit entlastet gehört und nicht erneut belastet! Es ist mir völlig unverständlich, wie es erneut zu Forderungen nach Belastungen für die Unternehmen kommen kann. Die konjunkturell angespannte Wettbewerbssituation in Österreich und Europa sollte jedem bekannt sein! Unsere Unternehmen stellen sich den derzeitigen Herausforderungen mit vollem Einsatz. Eine zusätzliche Belastung mit neuen Steuern ist nicht tragbar! Ganz im Gegenteil, wir brauchen dringend eine Steuer- und Abgabensenkung, um weiterhin im harten internationalen Wettbewerb mithalten zu können!
 
Lassen Sie uns mit den geforderten sechs Wochen Urlaub beginnen. Wie sollen Unternehmen diese zusätzliche Belastung finanzieren? Die Forderung nach mehr Urlaub schadet nur dem Wirtschaftsstandort Österreich! Österreich liegt mit 25 gesetzlichen Urlaubstagen bereits im europäischen Spitzenfeld! Dazu kommen noch 13 gesetzliche Feiertage. Für Betriebe würde eine Erhöhung der Urlaubstage entweder Einbußen bei der Wettbewerbsfähigkeit bedeuten oder eine Abwanderung in andere europäische Länder nach sich ziehen! Beide Konsequenzen können wir uns für den Wirtschaftsstandort Österreich nicht leisten!
 

Auch die Forderung nach einer Arbeitsmarktabgabe für jede geleistete Überstunde, ist nichts weiter als eine Forderung nach einer Lohnnebenkostenerhöhung! Überstunden in zusätzliche Arbeitsplätze umzurechnen ist eine reine Milchmädchenrechnung und entbehrt jeglicher Grundlage! Was uns Überstunden allerdings deutlich zeigen, ist der Bedarf an einer Flexibilisierung des Arbeitszeitrahmens. Denn nur so können unsere Betriebe auf Auslastungsschwankungen reagieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten!
 

Haben Sie gewusst, dass die obersten zehn Prozent der Lohnsteuerpflichtigen bereits  51,2 Prozent des Lohnsteueraufkommens beitragen? In Österreich wird bereits massiv umverteilt, auf Kosten weniger, zum Wohle vieler. Die geforderte Vermögenssubstanzsteuer trifft wieder den bereits stark belasteten Mittelstand und die Topverdiener. Möchten Sie für Ihr bereits versteuertes Erspartes noch mal zur Kasse gebeten werden? Eine Vermögenssubstanzsteuer würde genau das bedeuten! Und wäre daher nicht nur unsinnig sondern ungerecht! Eine Vermögenssteuer würde zudem auch Arbeitsplätze kosten, denn durch eine zusätzliche Besteuerung wird den Unternehmen Kapital entzogen.
 

Um den Faktor Arbeit zu entlasten, brauchen wir nachhaltige und sinnvolle Maßnahmen! Allein eine Senkung der Abgabenquote, von derzeit 42 Prozent auf 38 Prozent, würde Österreich international wettbewerbsfähiger machen. Derzeit liegt die Abgabenquote mit 3,1 Prozent-Punkten über dem EU-17 Schnitt und 3,6 Prozent über dem EU-26 Schnitt. Sie sehen, eine deutliche Reduktion der Steuer- und Abgabenlast und flexible Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt wären ideale Schritte, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken und Arbeitsplätze und Wohlstand für die Zukunft zu sichern!
 

Ihr Manfred Gerger