Freitag, 14. Dezember 2012

Kurzarbeit- endlich die ersten Verbesserungsschritte 

In Zeiten großer konjunktureller Herausforderungen müssen gezielte Maßnahmen getroffen werden, damit Unternehmen konjunkturelle Einbrüche bewältigen und Arbeitsplätze erhalten werden können!
 

Daher war es auch höchste Zeit, die nun von der Bundesregierung angekündigten Verbesserungsschritte im Bereich der Kurzarbeit, anzugehen. Diese Maßnahmen können jedoch nur als Anfang gesehen werden! Denn zur Optimierung des Kurzarbeits-Instrumentariums sind noch viele weitere Schritte notwendig!
 

2009 wurde das Kurzarbeits-Instrumentarium befristet umgesetzt. Auch wenn dies ein wichtiger Schritt in der Finanz- und Wirtschaftskrise war, darf nicht vergessen werden, dass die Umsetzung für die Unternehmen auch mit sehr hohen Kosten verbunden war. Daher ist eine rechtzeitige Attraktivierung der Rahmenbedingungen für die Kurzarbeit dringend erforderlich!
 

In Österreich hat auch die zwingend verlangte Sozialpartnervereinbarung  für die Betriebe zu spürbare Zusatzbelastungen geführt! Bei unserem Nachbarn Deutschland ist dies für Betriebe nicht gesetzlich vorgeschrieben. Daher konnte die Kurzarbeit dort auch fünfmal häufiger in Anspruch genommen werden und hat in Deutschland somit auch stärker zur Beschäftigungssicherung beigetragen! Dieses Beispiel zeigt ganz deutlich, dass eine betriebsfreundliche Umsetzung des Kurzarbeits-Instrumentariums nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe stützt, sondern auch ein wesentliches Instrument zur Beschäftigungssicherung ist! Diese Unterstützung, im Sinne der Unternehmen und der ArbeitnehmerInnen, wünsche ich mir auch für Österreich!
 

Wir brauchen in Österreich ein Umdenken! Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es dringend notwendig, stärker auf individuelle Herausforderungen der Unternehmen einzugehen!
 

Die nun beschlossenen Maßnahmen, wie die geplante Abdeckung des erhöhten Dienstgeberaufwandes für die Sozialversicherung bei der Kurzarbeit ab dem 5. statt - wie bisher - ab dem 7. Monat, ist bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Auch die Übernahme des erhöhten Sozialversicherungsaufwandes ab dem 1. Monat bei der Kurzarbeit mit Qualifizierungsmaßnahmen sowie die Wechselmöglichkeit von Kurzarbeit zu Kurzarbeit mit Qualifizierung sehe ich als positive Signale. Jedoch sind sie noch lange kein Grund zu Jubeln! Es bedarf noch vieler Verbesserungen bis das Kurzarbeits-Instrumentarium eine Qualität erreicht hat, auf die wir in Österreich längerfristig bauen können!
 

Kurzarbeit muss attraktiver werden! Wir brauchen weitere Optimierungsmaßnahmen! Weshalb diese bisher noch nicht möglich waren, kann ich, gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation, nicht nachvollziehen! Wie das Beispiel Deutschland zeigt, ergibt sich durch eine sinnvolle Implementierung des Kurzarbeits-Instrumentariums eine Win-Win-Situation. Für die Betriebe, die ArbeitnehmerInnen, für den Wirtschaftsstandort und für Österreich.
 

Bleiben wir im Gespräch, damit auch in Österreich die Kurzarbeit über kurz oder lang zu einem unterstützenden Instrumentarium wird!
 

Ihr Bernd Zauner

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