Kurzarbeit- endlich
die ersten Verbesserungsschritte
In Zeiten großer konjunktureller Herausforderungen müssen
gezielte Maßnahmen getroffen werden, damit Unternehmen konjunkturelle Einbrüche
bewältigen und Arbeitsplätze erhalten werden können!
Daher war es auch höchste Zeit, die nun von der
Bundesregierung angekündigten Verbesserungsschritte im Bereich der Kurzarbeit,
anzugehen. Diese Maßnahmen können jedoch nur als Anfang gesehen werden! Denn
zur Optimierung des Kurzarbeits-Instrumentariums sind noch viele weitere
Schritte notwendig!
2009 wurde das Kurzarbeits-Instrumentarium befristet
umgesetzt. Auch wenn dies ein wichtiger Schritt in der Finanz- und
Wirtschaftskrise war, darf nicht vergessen werden, dass die Umsetzung für die
Unternehmen auch mit sehr hohen Kosten verbunden war. Daher ist eine rechtzeitige
Attraktivierung der Rahmenbedingungen für die Kurzarbeit dringend erforderlich!
In Österreich hat auch die zwingend verlangte
Sozialpartnervereinbarung für die
Betriebe zu spürbare Zusatzbelastungen geführt! Bei unserem Nachbarn
Deutschland ist dies für Betriebe nicht gesetzlich vorgeschrieben. Daher konnte
die Kurzarbeit dort auch fünfmal häufiger in Anspruch genommen werden und hat
in Deutschland somit auch stärker zur Beschäftigungssicherung beigetragen!
Dieses Beispiel zeigt ganz deutlich, dass eine betriebsfreundliche Umsetzung
des Kurzarbeits-Instrumentariums nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe
stützt, sondern auch ein wesentliches Instrument zur Beschäftigungssicherung
ist! Diese Unterstützung, im Sinne der Unternehmen und der ArbeitnehmerInnen,
wünsche ich mir auch für Österreich!
Wir brauchen in Österreich ein Umdenken! Gerade in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es dringend notwendig, stärker auf
individuelle Herausforderungen der Unternehmen einzugehen!
Die nun beschlossenen Maßnahmen, wie die geplante Abdeckung
des erhöhten Dienstgeberaufwandes für die Sozialversicherung bei der Kurzarbeit
ab dem 5. statt - wie bisher - ab dem 7. Monat, ist bereits ein Schritt in die
richtige Richtung. Auch die Übernahme des erhöhten Sozialversicherungsaufwandes
ab dem 1. Monat bei der Kurzarbeit mit Qualifizierungsmaßnahmen sowie die
Wechselmöglichkeit von Kurzarbeit zu Kurzarbeit mit Qualifizierung sehe ich als
positive Signale. Jedoch sind sie noch lange kein Grund zu Jubeln! Es bedarf
noch vieler Verbesserungen bis das Kurzarbeits-Instrumentarium eine Qualität
erreicht hat, auf die wir in Österreich längerfristig bauen können!
Kurzarbeit muss attraktiver werden! Wir brauchen weitere
Optimierungsmaßnahmen! Weshalb diese bisher noch nicht möglich waren, kann ich,
gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation, nicht nachvollziehen! Wie
das Beispiel Deutschland zeigt, ergibt sich durch eine sinnvolle
Implementierung des Kurzarbeits-Instrumentariums eine Win-Win-Situation. Für
die Betriebe, die ArbeitnehmerInnen, für den Wirtschaftsstandort und für
Österreich.
Bleiben wir im
Gespräch, damit auch in Österreich die Kurzarbeit über kurz oder lang zu einem
unterstützenden Instrumentarium wird!
Ihr Bernd Zauner
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