Sie wurde viel diskutiert, verschoben, evaluiert und abgeändert. Nun ist sie beschlossen: die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA).
ELGA
hat einen schweren Start hinter sich und auch jetzt gibt es gemischte
Reaktionen.
Meiner Meinung
nach steigert ELGA Qualität und Transparenz im Gesundheitssystem. Wir haben in
Österreich ein dezentrales Gesundheitssystem. Dies führt dazu, dass an der
Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten mehrere
unterschiedliche Gesundheitsorganisationen beteiligt sind. Um für Patientinnen
und Patienten eine hohe
Qualität der diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen sicher zu
stellen, ist somit ein
organsiationsübergreifender Informationsfluss erforderlich! Aktuelle
Gesundheitsdaten der Patientinnen und
Patienten sind für die Prozess- und
Ergebnisqualität von Gesundheitsdienstleistungen entscheidend! Je mehr
Informationen der behandelnde Arzt über seine Patienten hat, umso besser kann
er diesen behandeln!
Um diese wichtigen Informationen
jederzeit und jeder Orts abrufen zu können braucht es eine organisationsübergreifende
Kommunikation. Also den Einsatz von moderner Informations- und
Kommunikationstechnologie!
ELGA liefert einen
wichtigen Beitrag zur Verbesserung der dringend notwendigen
sektorenübergreifenden, lückenlosen, medizinischen und ökonomisch sinnvollen Versorgung
für die Patientinnen und Patienten. ELGA steigert die Prozess- und
Ergebnisqualität in der Gesundheitsversorgung!
Für die Unterlassung
der Nutzung der vorhandenen ELGA Daten haften zukünftig die Ärzte. Ein Punkt,
der von der Ärztekammer gerne kritisiert wird. Ich verstehe nicht ganz, wie man
zwar fordern kann, dass es mehr Einblick in Patientendaten geben muss,- da es z.B. oft bei Medikationen schwierig sei,
weil Patienten von unterschiedlichen Ärzten Medikamente bekommen und dies bei
einer Behandlung nicht angeben,- dann aber davor zurückscheut, auch die
Verantwortung, nämlich die Pflicht diese Daten dann auch zu verwenden, zu
übernehmen. Als Patientin und Patient muss man sich darauf verlassen können,
dass der behandelnde Arzt alle zur Verfügung stehenden Informationen bei der
Behandlung und Therapie berücksichtigt.
Die Forderung nach
der Freiwilligkeit der Teilnahme der Ärzte führt meiner Meinung nach das
gesamte System ad absurdum. Was nützt es
mir als Patient, wenn zwar mein Internist ELGA verwendet und meine Daten
eingibt, aber mein Hausarzt nicht? Eine Datenbank ist nur so gut wie die
Informationen die sie beinhaltet! Daher kann ELGA nur bei einer umfassenden
Teilnahme von Ärzten und anderen Gesundheitsdienstanbietern effizient
funktionieren!
Das Gesundheitswesen
muss kosteneffizient weiterentwickelt werden und ELGA ist ein Schritt in die
richtige Richtung! Den Kosten für ELGA steht ein wesentlich höherer Nutzen in
Form von Kostendämpfungseffekten gegenüber.
Ich bin davon
überzeugt, dass das Wissen unserer Wirtschaft bei der ELGA-Umsetzung einen
entscheidenden Beitrag dazu leisten kann, das Gesundheitswesen kosteneffizient
weiterzuentwickeln. Im Sinne eines Ansprechpartners Vorort und einer
sichergestellten Qualität, gehe ich davon aus, dass Errichtung und Betrieb der
zentralen ELGA-Systemkomponenten an Österreichische Betriebe vergeben werden. Wettbewerbsverhindernde
Monopolstellungen sind auf jeden Fall zu vermieden!
ELGA hat dann auch
positive Wirkungen auf unsere Wirtschaft. Die Implementierung von ELGA und in
weiterer Folge anderer e-Health-Anwendungen stärkt die technologische
Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich im internationalen
Umfeld! Es sind positive Beschäftigungseffekte in der IT-Industrie sowohl bei
den Gesundheitsdienstanbietern, als auch bei einschlägigen IKT-Unternehmen zu
erwarten.
Wenn die Politik es
also schafft, bei ELGA auf eine effiziente und effektive Einführung zu achten,
kann nicht nur das Gesundheitssystem und die Versorgung der Patientinnen und
Patienten verbessert werden, sondern auch eine positive Wirkung auf unsere
Wirtschaft erzielt werden!
Ihr Bernd Zauner
Eine zentrale Herausforderung für ELGA wird es sein, die Datensicherheit zu gewähren. Für viele Patienten(Allergiker, demente und alte Personen.....)wird ELGA Vorteile bringen, auch scheint es möglich, dass das Gesundheitssystem effizienter wird, doch habe ich ein Problem mit dem Speichern gesundheitlicher Daten für alle. Überall wo Daten gesammelt und gespeichert werden, steht dem Missbrauch Tür und Tor offen. Meiner Meinung nach gibt es keine Datensicherheit.
AntwortenLöschenLiebe Frau Bischel!
LöschenEs ist ja gewährleistet, dass man gegen die Speicherung seiner Daten aussprechen kannst. Aber ob das Sinn macht, wenn es um Sein oder Nichtsein geht, sei dahin gestellt. Tatsache ist, dass die Kostenersparnis aufgrund von Doppel – und Dreifachuntersuchungen enorm sein wird und die Fehlerhäufigkeit z.B aufgrund falscher Medikamentationen (Wechselwirkung, usw) durch eine Datennetz verringert wird.
Missbrauch gibt es überall! Aber ich bin sicher, dass die Hürden genug sein werden, eine hohe Datensicherheit zu gewährleisten!