Mittwoch, 6. Juni 2012

Postenbesetzung auf politische Art!

Im Burgenland gilt es derzeit, eine Reihe von wichtigen Posten nach zu besetzen. Vom Rechnungshofdirektor bis hin zu den AMS und FH-Geschäftsführern ist unter den Parteienvertretern eine heftige Debatte im Gange, welche der Kandidaten wohl die Geeignetsten wären.

Leider verbinden die politischen Entscheidungsträger das Wort Eignung nicht immer automatisch auch mit Qualifikation. Zwar sind heutzutage alle Auswahlverfahren mit Hearings, Assessment Center und Expertenkommissionen maximal objektiviert. Und zweifelsohne leisten diese Personalexperten auch gute Arbeit. 

Der Haken an der Sache ist nur der, dass sich niemand an den Vorschlag dieser Experten halten muss, geschweige denn, dass deren Favorit transparent gemacht wird. Eine unendliche Verschwendung von Ressourcen! Zunächst initiiert man einen grundsätzlich logischen und begrüßenswerten Prozess, um ihn dann aber nur als "objektiven Deckmantel" für Entscheidungen hinter verschlossenen Türen zu missbrauchen. 

Viele fähige Personen sehen überhaupt davon ab, sich zu bewerben, weil sie sich ohnehin keine wirklichen Chancen ausrechnen. Man stelle sich vor, in der Privatwirtschaft würden Positionen in dieser Art und Weise vergeben. Würde ein Eigentümer so mit seiner Firma, mit seinen Mitarbeitern, mit seinem Geld umgehen?

Die Politik vergibt sich hier zudem eine riesen Chance. Jede Führungskraft wird an der Leistung des Bereichs gemessen, den sie verantwortet. Je besser die Mitarbeiter, umso eher stellt sich Erfolg ein. Und dieser Erfolg fällt natürlich auch wieder auf die Führungskraft zurück.

Somit könnte es dann passieren, dass Politiker aus dem Grund wiedergewählt werden, weil sie es geschafft haben, mit den richtigen Personalentscheidungen ihren Verantwortungsbereich optimal zu gestalten. Aber welcher Politiker will schon wegen einer guten, parteiunabhängigen Personalentscheidung wieder gewählt werden, wo es doch viel leichter und friktionsfreier mit Wahlzuckerln geht!   

Ihr Bernd Zauner

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