Aus aktuellem
Anlass - Stichwort sechs Wochen Urlaub- möchte ich ganz entschieden darauf
hinweisen, dass der Faktor Arbeit entlastet gehört und nicht erneut belastet!
Es ist mir völlig unverständlich, wie es erneut zu Forderungen nach Belastungen
für die Unternehmen kommen kann. Die konjunkturell angespannte
Wettbewerbssituation in Österreich und Europa sollte jedem bekannt sein! Unsere Unternehmen stellen sich
den derzeitigen Herausforderungen mit vollem Einsatz. Eine zusätzliche
Belastung mit neuen Steuern ist nicht tragbar! Ganz im Gegenteil, wir brauchen
dringend eine Steuer- und Abgabensenkung, um weiterhin im harten
internationalen Wettbewerb mithalten zu können!
Lassen Sie uns
mit den geforderten sechs Wochen Urlaub beginnen. Wie sollen Unternehmen diese
zusätzliche Belastung finanzieren? Die Forderung nach mehr Urlaub schadet nur
dem Wirtschaftsstandort Österreich! Österreich liegt mit 25 gesetzlichen
Urlaubstagen bereits im europäischen Spitzenfeld! Dazu kommen noch 13
gesetzliche Feiertage. Für Betriebe würde eine Erhöhung der Urlaubstage
entweder Einbußen bei der Wettbewerbsfähigkeit bedeuten oder eine Abwanderung
in andere europäische Länder nach sich ziehen! Beide Konsequenzen können wir
uns für den Wirtschaftsstandort Österreich nicht leisten!
Auch die
Forderung nach einer Arbeitsmarktabgabe für jede geleistete Überstunde, ist
nichts weiter als eine Forderung nach einer Lohnnebenkostenerhöhung!
Überstunden in zusätzliche Arbeitsplätze umzurechnen ist eine reine Milchmädchenrechnung
und entbehrt jeglicher Grundlage! Was uns Überstunden allerdings deutlich
zeigen, ist der Bedarf an einer Flexibilisierung des Arbeitszeitrahmens. Denn
nur so können unsere Betriebe auf Auslastungsschwankungen reagieren und ihre
Wettbewerbsfähigkeit erhalten!
Haben Sie
gewusst, dass die obersten zehn Prozent der Lohnsteuerpflichtigen bereits 51,2 Prozent des Lohnsteueraufkommens
beitragen? In Österreich wird bereits massiv umverteilt, auf Kosten weniger,
zum Wohle vieler. Die geforderte Vermögenssubstanzsteuer trifft wieder den
bereits stark belasteten Mittelstand und die Topverdiener. Möchten Sie für Ihr
bereits versteuertes Erspartes noch mal zur Kasse gebeten werden? Eine
Vermögenssubstanzsteuer würde genau das bedeuten! Und wäre daher nicht nur
unsinnig sondern ungerecht! Eine Vermögenssteuer würde zudem auch Arbeitsplätze
kosten, denn durch eine zusätzliche Besteuerung wird den Unternehmen Kapital
entzogen.
Um den Faktor Arbeit zu entlasten, brauchen wir nachhaltige
und sinnvolle Maßnahmen! Allein eine Senkung der Abgabenquote, von derzeit 42
Prozent auf 38 Prozent, würde Österreich international wettbewerbsfähiger
machen. Derzeit liegt die Abgabenquote mit 3,1 Prozent-Punkten über dem EU-17 Schnitt
und 3,6 Prozent über dem EU-26 Schnitt. Sie sehen, eine deutliche Reduktion der
Steuer- und Abgabenlast und flexible Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt wären
ideale Schritte, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken und
Arbeitsplätze und Wohlstand für die Zukunft zu sichern!
Ihr Manfred Gerger
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